Es begab sich an einem sonnigen Abend im Spätherbst 2021, als wir im Whirlpool auf der Dachterrasse eines Hauses in Valencia saßen und die Abendsonne genossen. Wir hatten für eine Woche ein Appartement im Haus unseres Vereinsfreundes Markus gemietet und Helmut hatte tagsüber gearbeitet (übrigens sehr empfehlenswert: bonniesvalencia.com).
Eigentlich war nur ein Wochenende als Ausflugstour mit unserem Verein geplant, da aber manch einer der anderen Vereinsmitglieder um ein oder zwei Tage verlängerte und Markus uns mehrfach versicherte, dass der Internetempfang super sei, wurde aus dem verlängerten Wochenende eine ganze Woche. Da Helmut nicht mehr so viele Urlaubstage übrig hatte, wurde halt drei Tage aus dem „Vacation Office“ gearbeitet.
Es war unsere erste Erfahrung, aus dem Ausland zu arbeiten. Wie schön war es, nach Feierabend um 18 Uhr bei über 20 Grad in der Sonne bei strahlend blauem Himmel zu entspannen, während sich in Deutschland die Regenwolken jagten und das Thermometer nur mit Mühe zweistellige Temperaturen erreichte.
Als wir also so im Whirlpool saßen, kam uns zum ersten Mal der Gedanke, warum wir so etwas eigentlich nicht häufiger machten, und wie schön es wäre, wenn es dann unser eigenes Haus wäre, eine zweite Heimat in der Sonne.
Während des Winters reifte diese Idee und wir suchten immer häufiger in Suchportalen nach Häusern in den unterschiedlichsten Gegenden Spaniens. Wir durchstöberten hunderte von Online-Exposees und ab Januar verbrachten wir dann einige Wochenenden in der Nähe von Valencia, Barcelona und Alicante, um die vermeintlich schönsten Objekte, die zu unsere, Geldbeutel passten, zu besichtigen. Keines der Häuser löste bei uns aber leider den Effekt aus „Wow, das ist es!“.
Im April schließlich schauten wir uns ein weiteres Objekt auf Mallorca an, das Letzte auf unserer Liste. Unser Freund Jörg, der mit seiner Frau Nicole schon seit über 20 Jahren auf der Insel lebt, begleitete uns bei der Besichtigung, aber auch hier war schnell klar, dass der Wow-Effekt ausbleiben würde.
Gefrustet saßen wir mit den beiden am Abend beim Barbeque zusammen und waren schon kurz davor unsere Idee zu überdenken, als Jörg auf die Idee kam, uns ein Grundstück zu zeigen, dass direkt neben dem lag, das die beiden für sich ausgesucht hatten und derzeit zum Verkauf angeboten würde. Wir fuhren zum Grundstück und plötzlich war der Wow-Effekt da.
Das war nun der Plan: Grundstück kaufen und ein Haus nach eigenen Vorstellungen errichten. Leider erfuhren wir eine Woche später, dass das Grundstück doch bereits verkauft war. Wir waren aber inzwischen von der Idee angefixt und flogen kurzentschlossen ein Wochenende später wieder nach Mallorca und sahen uns 12 weitere Grundstücke an, die wir inzwischen angefragt hatten. Und tatsächlich kamen zwei in die engere Wahl, die auch beide noch verkäuflich waren.
Nach scheinbar endlosem Warten sprang leider auch der Verkäufer des zweiten Grundstücks in der Woche ab, in der wir bereits die Unterzeichnung des Vorvertrags avisiert hatten. Zum Glück waren wir gerade zwei Wochen auf Mallorca um das Fundament unserer spärlichen Spanischkenntnisse zu legen, so dass wir uns schleunigst auf die Suche nach einem neuen Grundstück machten. Und tatsächlich. Auch wenn uns der Kaufpreis eines von unserer Rechtsanwältin vermittelten Grundstücks zu hoch war, waren wir direkt begeistert, als wir es uns anschauten. Im Gegensatz zum ersten Grundstück gibt es nämlich ein unschlagbares „Killerfeature“, nämlich der Blick auf Cabrera aus vier Meter Höhe, also aus dem künftigen ersten Stock. Damit stellte dieses Grundstück die Vorgängerkandidaten in den Schatten und wir hatten einen neuen Favoriten.
Zum Glück konnten wir mit dem Verkäufer verhandeln und uns per Handschlag auf einen fairen Preis einigen. Ende August 2022 war es dann endlich so weit, als unsere Rechtsanwältin uns anrief und uns mitteilte, dass die Verkäufer und sie mittels Vollmacht den Notarvertrag nun unterzeichnet hätten.
Damit fängt das Abenteuer nun so richtig an…